Unsere Ahnenreihe reicht über all die Jahrhunderte und durch die Zeiten des Dreißigjährigen
Krieges bis zum Jahre 1416 zurück.
Unser ältester bis jetzt bekannte Ahn ist:
Waklaw (Wenzel) Litochleb:
Er ist 1416 Ratsherr in Prag und 1420 der Bürgermeister von Prag. Aber die Litochlebs werden
bereits 1380 als eine bürgerliche Ratsherrenfamilie mit ansehnlichem Grundbesitz in und bei
Prag, in dem Ort Litochleb, erwähnt.
Die erste Namensgebung ist voraussichtlich 1350 nach diesem Dorf Litochleby erfolgt, da in
dieser Gegend zu dieser Zeit die Familiennamen erstmals eingeführt wurden.
Noch heute (1949) heißt ein Vorort von Prag "Litochlebbi", dort wo sich einst das Gut der
Litochlebs (der späteren Familie Sommerbrodt) befunden hat.
Wir hießen ursprünglich Litochleb. Diese Wort ist zusammengesetzt aus dem Verbum "litojo" -
sparen und aus dem Hauptwort "Chleb" - Brot. Das Verbum litojo hat auch den Nebenbegriff:
geizig sein.
"Litochleb" ist also einer, der mit seinem Brot (Getreide) geizt und spart, der kargt, der ein
Kärger ist.
Die Verdeutschung unseres Namens hätte mithin "Kärger" lauten müssen, oder auch Kargbrodt".
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Kenntnis der böhmischen Sprache allmählich
verloren geht, da taucht neben der Schreibweise "Litochleb", oft auf derselben Seite
durcheinandergehend, auch die Schreibweise "Letochleb" auf. "Leto" aber heißt Sommer, so dass
zwischen den Jahren 1780 - 1810 aus Leto = Sommer und Chleb = Brot der Name Sommerbrodt
entsteht.
Um 1380 werden die Litochlebs erwähnt als eine Ratsherrenfamilie in Prag.
Diese Prager Familie, die hussitisch war, muss unter Verlust ihres Vermögens Prag verlassen,
als nach der Schlacht am Weissen Berge, am 8.11.1620, im Dreißigjährigen Krieg die
Gegenrevolution begann.
Als dann die "Böhmischen Brüder", die geistigen Nachkommen der Hussiten, immer schlimmer
bedrückt werden, wandern sie etwa zwischen 1725 - 1732 aus.
Rund 2000 Böhmen nimmt der Preuss. König in der Mark Brandenburg auf und siedelt sie in den
dort gegründeten böhmischen Kolonien Rixdorf bei Berlin und Nowawes bei Potsdam an.
Ein Angehöriger des jüngeren Zweiges, der Sohn unseres Krystian Litochleb, studierte in Halle
Theologie. Es ist mein Ur-Urgroßvater Wenzeslaus Litochleb. Er wurde von Friedrich dem
Großen zum Geistlichen der neugegründeten böhmischen Kolonie Nowawes bei Potsdam
ernannt.